„Jemand rennt hier rum und bringt unsere Filmemacher um! Ist das etwa komisch?“, ruft der von einer Blamage zur nächsten stolpernde Protagonist entnervt. Ja, ist es, sogar verdammt komisch.
In dem zurückgenommenen Tempo, getragen von unerschütterlicher Gelassenheit, die bereits Kid-Thing und Kumiko, the Treasure Hunter auszeichneten, erzählen unternehmen die Regisseure eine elliptische Tour durch eine Szenerie, deren malerische Naturschönheit von abstoßenden Markern einer verkommenen Zivilisation entstellt ist.
Die Landschaft ist eine den wenigen Figuren ebenbürtige Protagonistin in Milko Lazarovs epischem Naturpoem. Überwältigende Bilder der schneebedeckten Tundra Jakutiens tragen eine puristische Story, die zu gleichen Teilen Fabel, Familiendrama und ökologische Parabel ist.
„Poetisch“ , schwärmten die Pressebetreuung des Kinderprogramms der Berlinale über Janet van den Brands Langfilmdebüt, das hier unter dem Label Dokumentarfilm läuft.
jungen Protagonisten tagtäglich zu entfliehen versuchen. Jedes Mittel ist den Figuren recht, um die emotionale Gleichgültigkeit und soziale Perspektivlosigkeit ihres tristen Provinzdaseins zu betäuben.
Missionarische Intentionen stehen in einem kritischen Licht in Luiz Bolognesis dokumentarischer Exkursion ins Amazonasbecken. Dann jedenfalls, wenn es nicht seine eigenen sind.
Eigenständiges Denken oder überhaupt das Gehirn zur Erkennung inhaltlicher Zusammenhänge einzuschalten, feiert Lars Kraumes dröges Lehrstück als heroische Leistung. Eine, die der Regisseur und Drehbuchautor seinem Zielpublikum keinesfalls zumuten will.
Die Konstruktion einer Ersatzfamilie durch Kinder, die sich oder anderen dadurch Erfahrungen von Verlust und Verlassenheit ersparen wollen, ist ein konstantes Thema bei Berlinale Generation. Dort setzt Luc Picard mit seinem tragikomischen Coming-of-Age-Drama ein kleines Glanzlicht, das sich neben den jungen Darstellern durch seine soziale und zeitgeschichtliche Authentizität auszeichnet.