Vor dem kargen Hintergrund einer globalen agronomischen Krise entwirft der türkische Regisseur eine Sci-Fi-Parabel an der Schnittstelle von ökologischer Mahnung und Analogie eines spirituellen Erwachens.
Es beginnt mit einer unguten Vorahnung. Die junge Fabrikarbeiterin Etsuko (Kaho) verspürt es eines Tages beim Blick aus dem Fenster zum Himmel. Ihr Partner Tatsuo (Shota Sometani) fühlt die unheilschwangere Stimmung offenbar schon länger, denn er starrt den Himmel richtig zombiemäßig an.
Die Anfangssequenz, mit der Matt Reeves nahtlos an „Rise of the Planet of the Apes“ anknüpft, unterstreicht im Rückblick auf den ersten 3D-Eintrag des Franchises den narrativen Bruch zwischen beiden Filmen.
Nicht mal als Werbe-Pilotfilm für eine bisher nicht-existente Netflix-Serie, die der unreife Mix aus Sci-Fi, Familiendrama, Gangsterthriller und Kinderfilm eindeutig lancieren soll, funktioniert Josh und Jonathan Bakers derivatives Kinodebüt.
Spätestens, wenn die Hauptcharaktere und deren Gadgets dem Publikum als Mini-Actionfiguren präsentiert werden, ist eindeutig, dass der jüngste Eintrag ins ausufernde Superhelden-Franchise kaum mehr als ein bombastischer Merchandising-Werbeclip ist.
Ein Riesengorilla, ein Riesenwolf, ein Riesenkrokodil und ein Riesentyp, die ein Riesenchaos veranstalten – klingt nach einem Riesenspaß? Ist es auch, allerdings nur für die Produzenten, die damit Rieseneinnahmen scheffeln.
In seinem US-Debüt spielt Gonzalo Lopez-Gallego mit der Furcht vor Auslieferung und Dunkelheit an einem Ort, an dem beide absolut sind. Die undurchdringliche Schwärze des Alls zwängt die Figuren auf engstem Raum zusammen. Platz, Sauerstoff, Zeit: Alles begrenzt in der Unendlichkeit, deren morbide Faszination der nostalgischen Schreckensmission einen naiven Charme verleiht.
Monströse Vernichtungsfantasien und obskure Schöpfungsvisionen werden heraufbeschworen, jedoch nie ergründet. Stattdessen schwingt sich die Story zu immer irrwitzigeren Konzepten auf, die unvermeidlich den Absturz der Handlung ins Lächerliche provozieren.